Bann (Bibel)

Als Bann geben viele deutsche Bibelübersetzungen das hebräische Wort חרם; ḥerem wieder. Es bezeichnet im Tanach, der hebräischen Bibel, eine Aussonderung und Übereignung von Gütern und Personen an JHWH, den Gott der Israeliten.

Das nach der Landnahme im 5. Buch Mose verankerte Banngebot verlangte, alle überlebenden Personen einer eroberten Stadt Kanaans zu töten. Dieses Gebot bezeichnen manche Ausleger als Vernichtungsweihe. Diese sollte die Einzigartigkeit der Israeliten bewahren, ethnische Vermischung und Übernahme fremder Kultbräuche tabuisieren und die Aneignung von Kriegsbeute sowie Sklavendienste von Kriegsgefangenen als materielle Eroberungsmotive ausschließen. Ob das spätere Gebot eine reale historische Praxis der Israeliten spiegelt, ist unbekannt. Die Mescha-Stele belegt eine solche Praxis um 850 v. Chr. für die Moabiter.


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